Anleitung: Car Wrapping Autofolie

Du benötigst

Bitte beachten:

Die nachstehenden Angaben dieser Klebeanleitung basieren auf unseren eigenen Kenntnissen und Erfahrungen. Autovollfolierungen sind ein komplexes Themengebiet. Es gibt demnach viele unterschiedliche Karosserieformen, Untergrundbeschaffenheiten, Materialien und Schwierigkeitsgrade. Daher obliegt es Dir selbst für jeden Einzelfall abzuwägen ob Dein Wrapping-Vorhaben tatsächlich realisierbar ist.

Car-Wrapping ist eine Leidenschaft. Nimm Dir in jedem Fall ausreichend Zeit und organisiere Dir einen beheizten, gut ausgeleuchteten und staubfreien Stellplatz in einer geräumigen Werkstatt oder Garage. Auch solltest Du Dir von einer zweiten Person helfen lassen.

Um optimale Ergebnisse zu erzielen, solltest Du folgende Aspekte beachten.

  1. Der Lack sollte den sogenannten „Gitterschnitt-Kennwert“ Null nach DIN EN ISO 2409 aufweisen. In der Regel erfüllen die Originallackierungen aller Autohersteller den oben genannten Kennwert. Nur so ist die Verbundhaftung der einzelnen Lackschichten höher als die zu erwartende Verbundhaftung der oberen Lackschicht mit unseren Wrapping-Folien. Bei Neufahrzeugen oder Neulackierungen kann es in Einzelfällen vorkommen, dass die Lackierung noch nicht vollständig ausgehärtet ist. Allein aus Sicherheitsgründen empfehlen wir in diesen Fällen 8 Wochen zu warten.
  2. Kunststoffuntergründe (wie z.B. bei einigen Außenspiegeln, Stoßstangen etc.) lassen sich häufig nur dann mit Folie beschichten, wenn diese lackiert sind. Poröser oder leicht strukturierter Kunststoff ist oftmals nicht zur Beschichtung mit Car-Wrapping-Folien geeignet. Im Zweifelsfall empfehlen Dir unsere Folienexperten den „Wasserperltest“: Reinige den Kunststoff dazu wie weiter unten beschrieben. Perlt das Wasser auch nach dieser Reinigung noch ab, kommt eine Beklebung nicht in Frage. Fließt das Wasser hingegen ohne Tropfenbildung (Perleffekt) ab, kann foliert werden.

 

Bitte vorbereiten:

Das Fahrzeug muss vor jeder Fahrzeugvollfolierung umfassend gereinigt und vorbehandelt werden.

  1. Wir empfehlen Dir zunächst eine Bürstenwäsche in einer Autowaschanlage. Wähle dabei ein einfaches Waschprogramm ohne Wachs- oder Nanofinish. Bitte kontrolliere anschließend ob sich Konservierungswachse, Silikone oder Polituren auf dem Lack befinden. Beziehe unbedingt auch Sicken, Türfalze und Spaltmaße in diese Kontrolle ein! Für die Reinigung eignet sich in den meisten Fällen Silikonentferner. In jedem Fall müssen alle Lackflächen unmittelbar vor der Teil- oder Vollfolierung zusätzlich mit Isopropanol gereinigt werden. Der Lack muss trocken und völlig frei von sämtlichen Fetten, Silikonen und Wachsen sein! Bitte achte dabei besonders auf schwer zugängliche Stellen und Gummidichtungen.
  2. Abstehende und störende Bauteile die ein unmittelbares Auflegen der Folie auf den Lack verhindern sollten aus- bzw. abgebaut werden. Hierzu zählen z.B. Türgriffe, Zierleisten, Stoßstangen etc.
  3. Wir empfehlen Dir eine Testverklebung eines ca. DIN A6 großen Folienstückes. Wähle hierfür eine unauffällige Stelle der Karosserie und lass das Folienstück dort mindestens 24 Stunden haften. Anschließend überprüfst Du die Haltbarkeit indem Du es in flachem Winkel abziehst. Das Folienstück sollte dabei weder oft reißen (zu starke Haftung) noch sollte es sich ohne entsprechende Zugkraft entfernen lassen (ein Zeichen für zu schwache Haftung).
  4. Die Verklebetemperatur (Raumtemperatur) sollte zwischen 16 und 30 Grad liegen (optimal sind 21 Grad). Der Lack des Fahrzeuges sollte ebenfalls in diesem Temperaturbereich liegen. Klebefisch.de empfiehlt Dir daher, dass Du das zu folierende Fahrzeug bereits 24 Stunden vorher zur Akklimatisierung in dem zur Verklebung geplanten Raum bereitstellst.
  5. Hinweis: Bei Verwendung eines Rakels sollte dieser mit einem Tuch bespannt sein um Kratzer zu vermeiden.

 

Anleitung:

Klebefisch.de empfiehlt Dir für gewölbte, unebene Karosserieformen die sogenannte „Trockenverklebung“.

  1. Miss die Fahrzeugteile einzeln aus und schneide sie großzügig mit einer Schere vor.
  2. Nun geht es an die eigentliche Verklebung. Achte darauf, dass auch Wrapping-Folien ihre Grenzen haben. Bei zu extremen Vertiefungen, Sicken, Nieten oder stark dreidimensional geformten Flächen kann es nötig werden, die Folie in mehreren (leicht überlappenden) Teilstücken zu verarbeiten. Positioniere das zu verklebende Folienstück zunächst mit einem Malerkrepp oder mit Magneten am Fahrzeug. Stelle dabei noch einmal sicher, dass die Folie am Rand jeweils weit genug übersteht. Sie muss sich später entsprechend umlegen lassen.
  3. Nimm die Folie nun noch einmal ab um das rückseitige Trägerpapier zu entfernen und die Klebefläche der Vollfolierungsfolie freizulegen. Je nach Größe der Folie legst Du die Folie nun unter Zuhilfenahme einer zweiten Person straff auf das Fahrzeugteil auf. Als Erstkontaktfläche wählst Du dabei ungefähr die Mitte des zu beklebenden Fahrzeugteils.
  4. Die so gespannte Folie wird nun gleichmäßig und in weit ausholenden Bewegungen von der Mitte zum Rand hin angestrichen. Bei gewölbten Untergründen wird die Folie dabei großflächig und gleichmäßig erwärmt. Den Heißluftfön dabei immer in Bewegung belassen und mit ausreichendem Abstand arbeiten.
  5. Jetzt legst Du die Folienkanten um und verfeinerst den Beschnitt. Nutze hierfür ein geeignetes, filigranes Cuttermesser (auf Klebefisch.de erhältlich). Als Kannte zur Schnittführung dient für jedes Fahrzeugteil die jeweils angrenzende Spaltmaßkante. Hierdurch verbleibt ein Folienüberstand welcher zum Umschlagen der Folie (z.B. in Türspalte oder Laibungen) genutzt wird. Die Car-Wrapping-Folie sollte so verklebt werden, dass es möglichst keine „offenen“ Kanten gibt. Daher wird die Folie an allen Fahrzeugteilen zum Rand hin „umgelegt“ und auch unter eventuelle Gummidichtungen verklebt. Vermeide es direkt auf dem Fahrzeuglack zu schneiden. Solltest Du dennoch auf dem Lack schneiden müssen, „unterklebe“ die Schnittkante mit silikonisiertem Krepp. Somit vermeidest Du Kratzer im Fahrzeuglack.
  6. Wichtig! Um den Klebstoff zügig zu aktivieren wird die Folie zum Abschluss in allen kritischen Bereichen nochmals erwärmt (ca. 115 Grad). Hierzu zählen: Alle Folienränder, Sicken, Nieten, tiefgezogene Bereiche etc.! Idealerweise nutzt Du hierfür ein Infrarotthermometer (erhältlich z.B. in Baumärkten). Hiermit lässt sich die Untergrundtemperatur genau bestimmen.

 

Zu guter Letzt:

Wenn alle Car-Wrap-Arbeiten abgeschlossen sind, sollte das Fahrzeug noch ca. 48 Stunden im Temperaturbereich zwischen 16 und 30 Grad verbleiben. Nach ca. 7 Tagen erreicht der Klebstoff dann seine Endhaftkraft. Während der ersten 7 Tagen bitte nicht durch Waschanlagen fahren und anderweitige mechanische Beanspruchungen vermeiden.

Zum Reinigen der Folien auch später auf Hochdruckreiniger und normale Polituren verzichten. Waschanlagen können hingegen genutzt werden. Wichtig: Für Polituren bitte ausschließlich Politurmittel für Kunststoffe verwenden!

Luftbläschen die sich nicht zum Rand hin hinausschieben lassen, kannst Du einfach mit einer Nadel anstechen und dann mit dem Fingernagel hinausschieben. „Kleinstbläschen“ diffundieren innerhalb von 3-4 Wochen von allein durch die Wrapping-Folie hindurch.